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Die Förderung erneuerbarer Energien - EEG 2014

Das Er­neu­er­ba­re-En­er­gi­en-Ge­setz (EEG) wur­de 2000 ins Le­ben ge­ru­fen, um den Aus­bau der er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en vor­an­zu­brin­gen. Es re­gelt ne­ben dem An­schluss der Er­neu­er­ba­re-En­er­gi­en-An­la­gen an das deut­sche Strom­netz und der Strom­ein­spei­sung auch die fi­nan­zi­el­le För­de­rung der neu­en Tech­nik durch Ver­gü­tung des von ihr ein­ge­speis­ten Stroms.

Die Strom­ver­brau­cher ha­ben für die­se För­de­rung von In­ves­ti­tio­nen in die er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en eine EEG-Um­la­ge für jede ver­brauch­te Ki­lo­watt­stun­de Strom zu leis­ten. Durch den ra­san­ten Aus­bau ge­ra­de in den letz­ten Jah­ren ist je­doch die EEG-Um­la­ge stark an­ge­stie­gen.

Zu­letzt hat auch die Zu­nah­me der Be­frei­un­gen strom­in­ten­si­ver Un­ter­neh­men von der EEG-Um­la­ge dazu bei­ge­tra­gen, den Strom­preis für die üb­ri­gen Strom­ver­brau­cher noch mehr zu ver­teu­ern. Da­mit ist längst klar, das bis­he­ri­ge EEG hat mehr als ge­wollt und von den Strom­ver­brau­chern ver­kraft­bar, den Aus­bau der er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en be­schleu­nigt.

Mit der zum 1. August in Kraft getretenen Reform des EEG beabsichtigt die Bundesregierung, weiterhin den Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieversorgung auszubauen. Allerdings soll dies nun nicht mehr „unbegrenzt“ und in Bezug auf den Anstieg der Stromkosten durch die EEG-Umlage „ungebremst“ erfolgen.

Ausbaupfade für erneuerbare Energien

Um den Aus­bau der er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en zu­künf­tig plan­mä­ßig fort­zu­set­zen, wer­den be­stimm­te Aus­bau­zie­le ver­folgt. So soll der An­teil er­neu­er­ba­rer En­er­gi­en an der Strom­ver­sor­gung bis 2025 zwi­schen 40 und 45 Pro­zent und bis 2035 zwi­schen 55 und 60 Pro­zent be­tra­gen. Bis 2050 soll das 80-Pro­zent-Ziel er­reicht wer­den. Für die ein­zel­nen Er­neu­er­ba­re-En­er­gi­en-Ar­ten wur­den da­her kon­kre­te Aus­bau­kor­ri­do­re fest­ge­legt:

Solarenergie (Fotovoltaik)      jährlicher Zubau von 2,5 Gigawatt (brutto)
Windenergie an Land (onshore):      jährlicher Zubau von 2,5 Gigawatt (netto)
Biomasse:      jährlicher Zubau von ca. 100 Megawatt (brutto)

Der Zu­bau wird, wie zu­letzt bei der Fo­to­vol­ta­ik schon prak­ti­ziert, durch den so­ge­nann­ten „at­men­den De­ckel“ ge­steu­ert. Dies be­deu­tet: wer­den mehr An­la­gen ge­baut als nach dem je­wei­li­gen Aus­bau­kor­ri­dor vor­ge­se­hen, sin­ken die För­der­sät­ze für die wei­te­ren An­la­gen. Für Wind­ener­gie­an­la­gen auf See (off­shore) gilt dies je­doch nicht. De­ren Zu­bau ist mit ei­ner Leis­tung von 6,5 Gi­ga­watt bis 2020 und von 15 Gi­ga­watt bis 2030 fest ge­de­ckelt.

Direktvermarktung und Vergütung

Zur besseren Integration der erneuerbaren Energien in den nationalen und europäischen Strommarkt werden Betreiber größerer Neuanlagen zukünftig verpflichtet, den von ihnen erzeugten Strom direkt zu vermarkten.

Bis­her nah­men in der Re­gel die Netz­be­trei­ber den Ökostrom ab und ver­kauf­ten ihn an der Strom­bör­se. Die Ver­pflich­tung wird stu­fen­wei­se ein­ge­führt:

ab 1. Au­gust 2014 für Neu­an­la­gen ab 500 Ki­lo­watt Leis­tung und
ab 1. Ja­nu­ar 2016 für Neu­an­la­gen ab 100 Ki­lo­watt Leis­tung.

Klei­ne­re Er­neu­er­ba­re-En­er­gi­en-An­la­gen er­hal­ten hin­ge­gen wei­ter­hin eine staat­lich fest­ge­leg­te Ein­spei­se­ver­gü­tung. Die durch­schnitt­li­che Ver­gü­tung über alle er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en hin­weg wird sich durch Weg­fall von Boni und die stu­fen­wei­se Sen­kung der För­de­rung von der­zeit ca. 17 Cent auf 12 Cent je Ki­lo­watt­stun­de für Neu­an­la­gen ab 2015 re­du­zie­ren.

Eigenversorgung aus Kleinanlagen ist von der EEG-Umlage befreit

Künf­tig wird auch die Ei­gen­strom­ver­sor­gung mit der EEG-Um­la­ge be­las­tet. Das be­trifft neue Ei­gen­strom­er­zeu­gungs­an­la­gen, die Strom aus kon­ven­tio­nel­len Brenn­stof­fen her­stel­len ge­nau­so wie neue Er­neu­er­ba­re-En­er­gi­en-An­la­gen oder neue hoch­ef­fi­zi­en­te Kraft-Wär­me-Kopp­lungs­an­la­gen (BHKW) zur Ei­gen­strom­ver­sor­gung.

Er­neu­er­ba­re-En­er­gi­en-An­la­gen und Kraft-Wär­me-Kopp­lungs­an­la­gen ha­ben al­ler­dings nur eine re­du­zier­te EEG-Um­la­ge für den selbst­ver­brauch­ten Strom zu ent­rich­ten. Sie be­trägt für Neu­an­la­gen

ab 1. August 2014 bis Ende 2015      30 Prozent
2016      35 Prozent
ab 2017      40 Prozent

der gel­ten­den EEG-Um­la­ge.

Für die Ei­gen­ver­sor­gung aus Klein­an­la­gen wur­de eine Ba­ga­tell­gren­ze ein­ge­führt.
An­la­gen mit ei­ner elek­tri­schen Leis­tung bis 10 Ki­lo­watt, de­ren selbst ver­brauch­te Strom­men­ge 10 Me­ga­watt­stun­den (MWh) im Jahr nicht über­schrei­tet, sind auch wei­ter­hin von der EEG-Um­la­ge be­freit. Eben­falls aus­ge­nom­men sind rei­ne „In­sel­an­la­gen“. Das sind nicht mit dem öf­fent­li­chen Strom­netz ver­bun­de­ne An­la­gen. Auch der Strom­ei­gen­ver­brauch der je­wei­li­gen Er­zeu­gungs­an­la­ge so­wie Letzt­ver­brau­cher, die sich voll­stän­dig aus Er­neu­er­ba­re-En­er­gi­en-An­la­gen ver­sor­gen und kei­ne För­de­rung in An­spruch neh­men, sind nicht be­trof­fen.

„Besondere Ausgleichsregelungen“ und „Grünstromprivileg“

Die bis­he­ri­ge „be­son­de­re Aus­gleichs­re­ge­lung“ für die strom­in­ten­si­ve In­dus­trie und das „Grün­strom­pri­vi­leg“ wur­de mit der Re­form des EEG an das eu­ro­päi­sche Wett­be­werbs­recht an­ge­passt. Die „be­son­de­re Aus­gleichs­re­ge­lung“ re­gelt die Aus­nah­men zur Zah­lung der EEG-Um­la­ge bei strom­in­ten­si­ven Un­ter­neh­men. Über das re­for­mier­te EEG wer­den nur noch Un­ter­neh­men, die im in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werb ste­hen, be­rück­sich­tigt. Die be­güns­tig­ten Un­ter­neh­men zah­len da­nach für die ers­te Gi­ga­watt­stun­de (ent­spricht 1.000 MWh) die vol­le EEG-Um­la­ge und für den dar­über hin­aus ver­brauch­ten Strom
15 Pro­zent der EEG-Um­la­ge. Al­ler­dings bleibt die Be­las­tung auf vier Pro­zent der Brut­to­wert­schöp­fung des je­wei­li­gen Un­ter­neh­mens be­grenzt.

Noch mehr be­güns­tigt wer­den Un­ter­neh­men de­ren Strom­kos­ten­in­ten­si­tät min­des­tens 20 Pro­zent be­trägt. Die Be­las­tung re­du­ziert sich bei die­sen Un­ter­neh­men auf 0,5 Pro­zent.

Das „Grünstromprivileg“ wurde hingegen ersatzlos gestrichen. (Bis­her wa­ren Strom­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men von der EEG-Um­la­ge be­freit, wenn sie min­des­tens 50 Pro­zent ih­res Stroms aus Er­neu­er­ba­re-En­er­gi­en-An­la­gen di­rekt an Letzt­ver­brau­cher lie­fer­ten und gleich­zei­tig der An­teil von Wind- bzw. So­lar­ener­gie min­des­tens 20 Pro­zent ih­res ge­sam­ten Strom­an­ge­bo­tes be­trug.)

Höhe der finanziellen Förderung

Gänz­lich neu ist ge­plant, spä­tes­tens ab 2017 die Höhe der fi­nan­zi­el­len För­de­rung für die er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en wett­be­werb­lich über tech­no­lo­gie­spe­zi­fi­sche Aus­schrei­bun­gen zu er­mit­teln. Zu­nächst ist vor­ge­se­hen, die För­de­rung von Fo­to­vol­ta­ik-Frei­flä­chen­an­la­gen als Pi­lot­mo­dell auf ein Aus­schrei­bungs­sys­tem um­zu­stel­len.

In wei­te­ren Ge­setz­ge­bungs­ver­fah­ren soll zu­künf­tig auch für die üb­ri­gen er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en die fi­nan­zi­el­le För­de­rung um­ge­stellt wer­den. Grund­sätz­lich soll da­bei die bis­he­ri­ge Ak­teurs­viel­falt bei der Strom­er­zeu­gung aus er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en er­hal­ten blei­ben.

Bestandsschutz für Altanlagen

Die neu­en Re­ge­lun­gen des EEG gel­ten für Er­neu­er­ba­re-En­er­gi­en-An­la­gen, die nach In­kraft­tre­ten am 1. Au­gust 2014 in Be­trieb ge­hen. Für be­ste­hen­de An­la­gen und ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­ge An­la­gen, für die be­reits vor dem 23. Ja­nu­ar 2014 die Ge­neh­mi­gung oder Zu­las­sung vor­lag und die bis zum Jah­res­en­de in Be­trieb ge­nom­men wer­den, gel­ten die neu­en Re­ge­lun­gen nicht.

Ins­be­son­de­re brau­chen be­ste­hen­de An­la­gen (In­be­trieb­nah­me bis zum 1. Au­gust 2014) auch wei­ter­hin für den selbst ver­brauch­ten Strom kei­ne EEG-Um­la­ge zu zah­len.

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